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Musici di Sayn
Unsere nächsten Veranstaltungen:
- Sonntag, 31. Dezember 2023, 18.00 Uhr, Abteikirche Bendorf-Sayn
Silvesterkonzert - "Festliche Barockmusik"
mit Werken von Johann Sebastian Bach, Giuseppe Torelli, Georg Philipp Telemann
Karten für alle Veranstaltungen sind jeweils an der Konzertkasse erhältlich.
Informationen und Reservierungen unter
- Infotelefon: 0177 - 599 65 21
- Email: gehaid23@gmail.com
Eine Huldigung an Johann Sebastian Bach
Musici di Sayn und Projektchor machten reichen barocken Schatz hörbar
Nur zwei Tage hatte der Projektchor um Chordirigenten Werner Ciba, langjährig Professor an der Uni in Koblenz, für dieses Konzert üben können. Eine meisterliche Leistung der 24 Sängerinnen und Sänger, die zusammen mit dem Ensemble „Musici di Sayn“ in der Abteikirche Bendorf-Sayn auftraten und dank des Förderkreises Abtei Sayn e.V. einen wunderschönen musikalischen Sonntagnachmittag boten.
Mit der Motette „Jesu, meine Freude“ eröffneten die Musikerinnen und Musiker das Chorkonzert. Johannes Geffert, der durch das Programm führte, bezeichnete die Motette als ein „zentrales Stück der gesamten Chorliteratur“ und sagte, dass das Werk vermutlich für einen Todesfall in Auftrag gegeben worden sein. Die Zuhörerinnen und Zuhörer genossen das große Werk, dessen spirituelle Dimension sie dank des ausgegebenen Textblatts mitverfolgen konnten.
Im Anschluss bot das Orchester – Ulrike Friedrich und Martin Wolff, Traversflöten, Konzertmeisterin Bettina von Dombois und Birgitta Winnen, Violinen, Klaus Bona, Viola, Mizuki Ideue, Violoncello, Hermann Spitzmüller, Kontrabass, und Johannes Geffert am Cembalo – drei Sätze aus verschiedenen Kantaten, so auch die Sinfonia aus der Kantate BWV „Am Abend aber desselbigen Sabbats“. Nicht oft hatte Bach kleine Sinfonien vor Gesangskantaten gesetzt. Und wenn er es tat, so Johannes Geffert, hatte dies „einen theologischen Sinn“. Es ist die Kantate vom ersten Sonntag nach Ostern, die im instrumentalen, zarten Vorspiel eine weitere Begegnung der verzagten Jünger mit dem auferstandenen Jesus ankündigt.
Eine weitere musikalische Perle aus dem Werk Johann Sebastian Bachs hoben die Musici und Altistin Margit Diefenthal mit der Solo-Arie aus der Kantate BWV 34 „Wohl euch, ihr auserwählten Seelen, die Gott zur Wohnung ausersehnt“. Die große Stimme von Margit Diefenthal spielte mit dem schwierigen Werk, ein Hörgenuss für Barockmusikfreunde.
Anschließend bot das Ensemble „Musici di Sayn“ die Sinfonia aus der Kantate BWV 75 „Die Elenden werden essen“ dar, wobei die beiden Traversflöten, Ulrike Friedrich und Martin Wolff, das Motiv des bekannten Kirchenliedes „Was Gott tut, das ist wohl getan“ hören ließen.
Dann war es wieder Zeit für den großen Chor unter Leitung von Werner Ciba, der im Zusammenspiel mit den Streichern, Flöten und Cembalo die selten dargebotenen Chöre aus der Messe in A-Dur BWV 234 in wunderbarer Leichtigkeit aufführte. Die über 70 Zuhörerinnen und Zuhörer dankten für diese großartige Interpretation, glänzender Schlusspunkt eines ausgezeichneten Konzertes, das die Musikerinnen und Musiker mit der klangvollen Kantate „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ als Zugabe abschlossen.
Auf den musikalischen Höhepunkt des Jahres können sich Musikfreunde schon jetzt freuen. Am Silvesterabend ab 18:00 Uhr wird das Ensemble „Musici di Sayn“ das alte Jahr mit „Festlicher Barockmusik“ ausklingen lassen. Dann werden ein Werk von Johann Sebastian Bach, ein Trompetenkonzert von Giuseppe Torelli sowie ein Flötenkonzert von Georg Philipp Telemann zu hören sein.
Silvesterkonzert in Bendorf-Sayn stimmte aufs neue Jahr ein
In guter Tradition hatte das Ensemble „Musici di Sayn“ zum alljährlichen Silvesterkonzert eingeladen, und über 100 Gäste kamen in die Abteikirche Bendorf-Sayn, das alte Jahr zu verabschieden und sich musikalisch aufs Neue einzustimmen.
In voller Besetzung – Andreas Stickel, Trompete, Ulrike Friedrich, Traversflöte, Birgitta Kragh, Oboe, Ayumu Ideue, Violine, Mizuki Ideue, Violoncello, Martina Binnig, Kontrabass, und Johannes Geffert, Cembalo – eröffnete das Ensemble diesen Konzertabend mit einer „Aufzugsmusik“, der Sonata in C-Dur von Vincenzo Albrici (1631-1696).
Es folgte ein weitgereister Bach-Sohn, Johann Christian Bach (1733-1782), dessen beruflicher Weg auch nach Mailand führte. Sein Quintett in D-Dur WB 76 bot musikalische Dialoge zwischen der tonangebenden Oboe, Brigitta Kragh, und der Flöte von Ulrike Friedrich, die anschließend mit der gezupften Geige von Ayumu Ideue ins Gespräch kam.
Mit Alessandro Scarlatti (1659-1725) präsentierte das Ensemble einen sizilianischen Komponisten mit gleich zwei Werken: der Sonata in A-Dur für zwei Traversflöten, Martina Binnig und Ulrike Friedrich, und der Sinfonie II in D-Dur, die als barocke Festtagsmusik mit der Trompete von Andreas Stickel das Publikum verzauberte.
Das vom jugendlichen Georg Philipp Telemann (1681-1767) geschriebene Concerto in C-Dur war die einzige ausnahmsweise weltliche Darbietung dieses Silvesterabends, die Ouvertüre der Oper „Der neumodische Liebhaber Damon“.
Besonders war der Klang der Barockoboe von Birgitta Kragh, die ganz aus Holz eher wie ein Blechinstrument klang. Birgitta Kragh war auch mit den beiden Traversflöten, Ulrike Friedrich und Martina Binnig, sowie Mizuki Ideue am Violoncello und Johannes Geffert, Cembalo, mit von der Partie, als die Musici von Johann Sebastian Bach (1685-1750) das „Schafe können sicher weiden“ instrumental darboten. Und Johannes Geffert, der liebenswürdig und packend durch das Programm führte, zitierte mit Verweis auf die aktuelle Weltlage die dazu passenden Zeilen der Kantate BWV 208 von Salomon Franck: „Schafe können sicher weiden, wo ein guter Hirte wacht. Wo Regenten wohl regieren, kann man Ruh und Frieden spüren und was Länder glücklich macht.“
Und genau dieser Wunsch nach einem friedvollen neuen Jahr stand im Raum, als das Ensemble „Musici di Sayn“ zum Abschluss das Concerto in D-Dur von Guiseppe Torelli (1658-1709) darbot, der als einer der berühmtesten Geiger seiner Zeit das allererste Konzert für Solotrompete geschrieben hat. Auch dieses Stück erfreute die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer, lebten die Menschen des Barock doch in ähnlich brüchigen Zeiten des Umbruchs, als diese göttliche Musik entstand.
Das Publikum dankte mit herzlichem Applaus. Und das Ensemble verabschiedete sich mit der Suite in D-Dur von Georg Friedrich Händel (1685-1759).
Ein heiter–besinnlicher Jahresabschluss in der vollbesetzten Abteikirche Sayn, in die Musikfreunde am Palmsonntag, 2. April 2023, um 17:00 Uhr wieder eingeladen sind. Dann werden das Ensemble „Musici di Sayn“ und die Mezzosopranistin Claudia Scheiner das Stabat Mater von Antonio Vivaldi zu Gehör bringen. Außerdem erwartet das Auditorium passend zur Fastenzeit mit dem Flötenkonzert in E-Moll von Georg Anton Benda ein weiterer Höhepunkt.
Ensemble „Musici di Sayn“ feierte glanzvolles 10. Jubiläum in der Abteikirche Bendorf-Sayn
Ende September 2019 feierte das Ensemble „Musici di Sayn“ unter der Schirmherrschaft von Landrat Dr. Alexander Saftig in der Abteikirche Bendorf Sayn sein zehnjähriges Jubiläum. Und Professor Dr. Johannes Geffert, Cembalo und Gesamtleitung, der die Zuhörer unterhaltsam mit vielen interessanten Hintergrundinformationen durch den Konzertnachmittag führte, dankte allen, die diese Musiktradition möglich gemacht haben.
Auch diesmal konnten sich die Zuhörer auf ein exquisites Programm mit vielen musikalischen Höhepunkten freuen, wobei die Musiker Werke von Michael Haydn zu Gehör brachten, als Auftakt das Adagio und Allegro aus dem Konzert Nr. 2 in C-Dur (MH 60) für Trompete, Streichorchester und zwei Flöten. Meisterlich das Spiel von Andreas Stickel, Barocktrompete, bei einem der schwierigsten Trompeten-Konzerte der gesamten Epoche, hatte man zu dieser Zeit doch die Trompete mit Ventilen noch nicht erfunden. Als Freund und Nachfolger Wolfgang Amadeus Mozarts hatte Michael Haydn über 40 Jahre am Salzburger Dom gewirkt. Aber im Gegensatz zu der weltweit bekannten Musik seines älteren Bruders Joseph werden die Werke Michaels öffentlich kaum aufgeführt. So konnte sich das Publikum auf einen weiteren musikalischen Leckerbissen freuen und zwar, passend zum Michaelsfest, die Missa C sub titulo Sti. Michaelis (MH12) die das Ensemble zusammen mit einem beeindruckenden Projektchor unter der Leitung von Werner Ciba präsentierte. Mit zwei Geigen, einer Viola und einem Violoncello war die Messe relativ spartanisch besetzt, dazu der große, kräftige Chor.
Und in dieser Messe warteten die Musiker mit einer Überraschung auf. Denn selbst wenn der Erzbischof ein Pontifikalamt zelebrierte, durfte dieses nicht länger als 45 Minuten dauern, weshalb sich Michael Haydn, wie Johannes Geffert erklärte, eines damals gebräuchlichen Tricks bediente, der sogenannten „Polytextur“: „Das Gloria ist überraschend kurz, und auch das Credo ist viel kürzer als in sonstigen Messen.“ In der „Polytextur“ nämlich werden hintereinanderliegende Textpassagen übereinandergelegt gleichzeitig gesungen.
Nach der prächtigen Messe stimmte die Besetzung mit dem Konzert für Flöte und Streichorchester in D-Dur (MH 18) sanfte Töne an. Wunderschön der Klang und hinreißend das Flötensolo von Ulrike Friedrich, die in den schwierigen Passagen besonders beeindruckte. Bereits in der Zeit von Michael Haydn setzte sich auch in der Katholischen Kirche deutschsprachige Kirchenmusik durch und es entstand das „Deutsche Hochamt“. Wie sich das zum Mitsingen und vielen noch aus der Messfeier bekannte „Hier liegt vor deiner Majestät im Staub die Christenschar“ von Michael Haydn anhört, zeigte der Projektchor um Dirigent Werner Ciba. Ein völlig anderer musikalischer Akzent.
Mit Pauken und Trompeten setzen die Musici – Andreas Stickel und Astrid Brachtendorf – Trompeten, Ulrike Friedrich und Maryia Miliutsina – Flöten, Hendrike Steinebach, Veronika Stickel und Katharina Wimmer – Violinen, Friederike Trove – Viola, Elisabeth Wand – Violoncello, Martina Binnig – Kontrabass, Justus Ruhrberg – Pauken, und Johannes Geffert – Cembalo, mit dem großen Chor unter der Leitung von Werner Ciba einen glanzvollen Schlusspunkt, für den die Zuhörer mit großem Applaus dankten. Ein besonderer Dank geht auch an die Sparkasse Koblenz und den Verein „amam“ – Alte Musik am Mittelrhein e.V. für die freundliche Unterstützung.
Auf die Freunde alter Musik wartet schon das nächste Highlight: das Silvesterkonzert am 31. Dezember 2019 um 20:00 Uhr in der Abteikirche Sayn, wenn das alte Jahr mit Werken von Händel, Graupner und Bach ausklingen wird. Der Beginn des Vorverkaufs wird rechtzeitig in der Presse und auf der Homepage bekanntgegeben.